Landstrasse
Margareten

19. September 2024

Information

Erstmals in Österreich: Versorgung von Patient*innen mit „Post-Intensive-CareSyndrom“ (“PICS”)

Auf einer Intensivstation werden schwerst erkrankte Menschen versorgt, z.B. nach einem Herzinfarkt, einer Lungenembolie oder auch nach einer komplizierten Operation. Sie bedürfen ständiger Überwachung und/oder lebenserhaltender Maßnahmen, welche belastend für den Körper wie auch für die Psyche sein können.

An manchen Patient*innen geht diese Zeit auf der Intensivstation nicht spurlos vorüber und sie zeigen auch noch lange nach ihrer Entlassung körperliche, kognitive und/oder psychische Folgen der Behandlung. Diese werden unter den Begriff „Post-Intensive-Care-Syndrom“ - kurz „PICS“ zusammengefasst. Dazu gehören u.a. Verlust an Muskelmasse und damit verbunden Einschränkungen der Mobilität oder Atmung, Schmerzen, Probleme beim Schlucken, Wahrnehmungs- oder Konzentrationsstörungen, Bewusstseinsminderungen, Depressionen, Angst oder post-traumatische Belastungsstörungen. Unbehandelt können diese Symptome
Lebensqualität und Teilhabe auch langfristig beschränken und sogar zu Pflegebedürftigkeit führen.

Um diesen Patient*innen Hilfestellung zu geben, hat das Franziskus Spital in Margareten die erste PICS-Ambulanz Österreichs etabliert: Diese wird von erfahrenen Fachärzt*innen für Anästhesie und Intensivmediziner*innen geführt, welche über fundierte Einblicke und Kenntnisse intensiv-medizinischer Maßnahmen verfügen und deren Auswirkungen einordnen können.

Das ca. 2-stündige Assessment umfasst eine ausführliche körperliche Untersuchung sowie psychische sowie kognitive Tests . Nach der Evaluierung der Ergebnisse entwickelt ein multidisziplinäres Team individuelle, bedarfsentsprechende Empfehlungen für Therapien. Diese können teilweise im Franziskus Spital erfolgen oder es werden Spezialist*innen empfohlen und vermittelt, um Patient*innen die jeweils für sie beste Behandlung zu ermöglichen.

Da das PICS oft auch die Angehörigen belastet, können diese bei diesem Termin ebenfalls dabei sein. Auch für etwaige Fragen zur intensivmedizinischen Versorgung stehen die Mediziner*innen im Rahmen des Assessments zur Verfügung. Dies hilft zusätzlich, die belastende Zeit besser verarbeiten zu können.


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