invasive Diagnostik und Therapie von Herzrhythmusstörungen
Neben kardiologischer Funktionsdiagnostik und bildgebender Diagnostik bietet der kardiologische Schwerpunkt des Franziskus Spital Margareten auch invasive Methoden zur Abklärung und Behandlung von Herzrhythmusstörungen. Zur Beobachtung des Herzrhythmus über einen langen Zeitraum werden beispielsweise Loop-Recorder (Ereignisspeicher) implantiert, um unklare Ohnmachtsanfälle/ Synkopen abzuklären oder zeitweise Änderungen des Herzrhythmus zu erkennen.
Herzschrittmacher
Herzschrittmacher sind nicht nur einfache Taktgeber. Durch komplexe Elektronik können sie tiefgreifend in die Herzfunktion eingreifen. Sie sorgen für einen regelmäßigen Puls, können Herzrhythmusstörungen entgegenwirken und bei bestehenden Rhythmusstörungen auch ohne Abgabe eines Schocks Rhythmusstörungen beseitigen.
Eine Vielzahl von Krankheitsbildern der Erregungsbildung und der Erregungsleitung des Herzens kann die Versorgung mit einem Herzschrittmacher notwendig machen.
- Langsamer Puls (Bradykardie) mit Beschwerden (z.B.: Schwindel)
- Höhergradige Leitungsstörungen (AV-Block) auch ohne Beschwerden
- Kombinierte Rhythmusstörungen (Bradykardie-Tachykardie-Syndrom)
- Nicht ausreichender Pulsanstieg bei Belastungen (sog. Chronotrope Inkompetenz)
Loop Recorder
LOOP RECORDER
Ein Loop-Recorder ist ein implantierbares Medizingerät, das als Ereignisspeicher zur Abklärung von Herzrhythmusstörungen und unklaren Synkopen dient. Im Rahmen eines tagesklinischen Aufenthaltes wird dieser Speicher, der kleiner ist als ein USB Stick, minimalinvasiv über einen kleinen Hautschnitt ins Unterhautgewebe des rechten Brustkorbes eingebracht. Dort kann er bis zu 2-3 Jahren verbleiben, um kontinuierlich alle elektrischen Herzaktionen auszuwerten und ungleichmäßige Herzschläge aufzuzeichnen.
Herzrhythmusstörungen treten nicht immer nur dauerhaft auf. Schlägt das Herz während einer EKG Untersuchung gerade regelmäßig, kann eine zeitweise Rhythmusstörung nicht erkannt werden, auch am Langzeit EKG wird sie oft nicht erfasst. Der implantierte Loop- oder Eventrecorder überwacht ständig den Herzschlag über einen sehr langen Zeitraum, bei Bedarf über mehrere Jahre, und dokumentiert alle auftretenden Herzrhythmusstörungen.
Während regelmäßiger ärztlicher Kontrollen wird der Rekorder schmerz- und kabellos über Auflegen eines entsprechenden Verbindungsgeräts ausgelesen.
Indikationen
unklare Ohnmachtsanfälle/ Synkopen | plötzlicher Bewusstseinsverlust kann auftreten, wenn durch abnormen Herzrhythmus der Blutdruck abfällt |
Herzstolpern, Herzrasen, Herzflattern | Änderungen im Herzrhythmus können auf Herzprobleme hindeuten |
Detektion von Vorhofflimmern | zeitweises Auftreten von Vorhofflimmern wird vom Eventrekorder aufgezeichnet |
ungeklärter/ kryptogener Schlaganfall | bei einem Schlaganfall unklarer Genese kann der implantierbare Eventrekorder helfen, die Ursache zu detektieren |
Vorteile
- Minimalinvasiv und mit geringem Infektionsrisiko: der Loop-Recorder wird nur über einen kleinen Schnitt direkt unter die Haut geschoben
- Unauffällig: weil der Loop-Rekorder so klein ist, kann man ihn von außen kaum erkennen
- Stets bereit: der Recorder ist ständig bei Ihnen und zeichnet jedes Ereignis im Herzrhythmus auf
- kein externes Gerät anzulegen: Ihr gewohnter Alltagsablauf wird von der Untersuchung nicht verändert
- MR Untersuchungen sind damit möglich
Kommen Sie in unsere Spezialambulanz, wir untersuchen und beraten Sie.
Spezialambulanz und Zuweisung
Bitte beachten Sie: Für den Ambulanz-Besuch ist eine Terminvereinbarung unter 01 546 05 – 2007 unbedingt erforderlich!
Herzschrittmacher
Dienstag und Mittwoch 9:00 - 12:00 Uhr
Hier werden rhythmologische Probleme abgeklärt, weiteres Vorgehen besprochen und gegebenenfalls die Implantation eines Herzschrittmachers vereinbart. Auch Kontrollen implantierter Schrittmacher sind möglich.
Herzinsuffizienz
Dienstag und Mittwoch 9:00 - 12:00 Uhr
Diese Ambulanz versteht sich als Anlaufstelle für Patientinnen und Patienten, die unter Herzschwäche leiden oder zur weiteren Abklärung vom niedergelassenen Allgemeinmediziner/ Facharzt zugewiesen wurden.